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Bolkestein: Mindestanforderungen und Vorschriften für Dienstleistungen
sollen zu Gunsten EU-weiten Wettbewerbs ausgehebelt werden - fauler Kompromiss


Berufsverbot in Hessen: Michael Csaszkóczy soll kein Lehrer werden

Keine Schlechterstellung von Angestellten und FachlehrerInnen!

Angestellte Lehrkräfte in den Sommerferien arbeitslos - 1285 Protestunterschriften im Schulamt übergeben
Presseerklärung der GEW-Kreisverbände Offenbach-Stadt und -Land vom 20.07.05 (doc-Format, 25 kb)

Zur Situation der Kolleginnen und Kollegen mit befristeten Angestelltenverträgen an Schulen
Presseerklärung der GEW-Kreisverbände Offenbach-Stadt und Offenbach-Land vom 27.6.2004

Gericht stoppt Land Hessen: 42-Std.-Woche für neu eingestellte Angestellte geht nicht ohne Mitbestimmung
Informationen der Landesrechtsstelle zum Thema "befristete Arbeitsverträge" (doc-Datei, 32 kb).
Besoldung der FachlehrerInnen anheben! - Resolution vom 16.2.05 aus der August-Bebel-Schule (doc-Datei)

"Qualitätsmanagement" - mehr Stress, weniger Pädagogik

Ein paar Ideen zum Thema Qualitätssicherung - Offener Brief der Schillerschule ans HKM (doc-Datei, 23 kb)
Alles wird besser - oder: Das Design bestimmt das Bewusstsein (hlz-Artikel als doc-Datei, 33 kb)
Auszug aus: Was macht erfolgreichen Unterricht aus? - Vortrag von Prof. Dr. Rainer Dollase (doc-Datei, 28 kb)
Download des gesamten Vortrags auf den Seiten der Uni Bielefeld

Unterrichtsversorung - garantiert sind nur Mängel

Aktuelle Erklärungen, Resolutionen und Handreichungen unter Aktuelles und Personalrat.
Resolution der Albert-Schweitzer-Schule zur Unterrichtsversorgung (doc, 22 kb)
"Unterrichtsgarantie" - wieder eine Farce
Presseerklärung beider Offenbacher GEW-Kreisverbände vom 25.06.05 (doc-Format, 22 kb)


Wir brauchen eine gute Aus- und Fortbildung

Mentorinnen und Mentoren - Entlastung wichtiger als "Leistungspunkte"!
Info der Offenbacher GEW-KV 10/05 (doc-Format, 288 kb)

Doppelbesetzungen und Entlastungsstunden für Mentorinnen und Mentoren -
Unterschriftensammlung der Offenbacher GEW-KV Herbst 2005 (doc-Format, 37 kb)

Mentorinnen und Mentoren brauchen Entlastung
Info der Offenbacher GEW-KV 7/05 (doc-Format, 104 kb)


Fortbildungsinfo 2-06 (doc 83 kb)
Punkte und Portfolio: Was sich verändert - Infobroschüre der GEW Hessen (pdf-Datei, 84 kb)
Fortbildung - Bedarf erheben und weitergeben - Info der GEW Offenbach 6/05 (doc-Datei, 275 kb)
Foliensatz zum Lehrerbildungsgesetz des GEW-KV Hanau (doc-Datei, 439 kb)
Lehrerfortbildung im Chaos - Presseerklärung der Offenbacher GEW-KV vom 13.4.05 (doc-Datei, 24 kb)
Resolution der Schulpersonalräte aus Stadt und Kreis Offenbach vom 2.3.05 (doc-Datei, 24 kb)

ErzieherInnenausbildung an die Hochschule -Infobroschüre der GEW (pdf-Datei, 328 kb)
Fortbildungshinweise - Neues GEW-Bildungswerk lea

Die Verwahrlosung der Schulgebäude stinkt zum Himmel

GEW Hessen: Schadstoffbelastete Schulen müssen zügig und umfassend saniert werden
Presse-Info der GEW Hessen zum Zustand der Käthe-Kollwitz-Schule Offenbach vom 11.10.06

Schulneubau und Sanierung auf dem Buchhügel: Werden Taten folgen?
GEW ermöglicht Asbest-Messungen - Gesundheitliche Unbedenklichkeitsbescheinigung gefordert

Presseerklärung des GEW-KV Offenbach-Stadt vom 7.6.2005 (doc-Datei, 31 kb)
Zur Privatisierung des Gebäudemanagements der Schulen im Kreis Offenbach
Erklärung der Dreieicher Schulpersonalräte vom 7.5.03

Privatisierung auf dem Schleichweg - Zur Änderung der Gemeindeordnung

Untersuchungen der Lehrergesundheit - Arbeitsschutz
Kreisgesundheitsamt missachtet Recht
Presseerklärung des GEW-KV OF-Land vom 19.2.06 (pdf, 67 kb)


PISA-Ergebnisse und Materialien auf den Seiten der GEW Bund sowie der Uni Kiel.
PISA verstehen (Broschüre der GEW Bund, pdf 475 kb)

Für eine menschliche Gesellschaft - gegen Hartz IV und Ein-Euro-Jobs
GEW lehnt Ein-Euro-Jobs in allen Bildungseinrichtungen ab - Beschluss des GEW-Landesvorstands vom 25.11.2004

88 Cent für's Frühstück? Mindestsatz 500 Euro - Klartext-Info (pdf-Datei, 90 kb)

GEW-Erfolg: Neues Lehrerarbeitszeitmodell in Hessen ganz offiziell erstmal vom Tisch
Widerstand verhindert 46-Stunden-Woche für sozialpädagogische Fachkräfte

Proteste gegen die Schulgesetzänderungen
Kritik an "Selbstverantwortung plus"

Gegen die Verkürzung der Schulzeit im Gymnasialen Bildungsgang

Das Deutschlandlied - kritische historische Analyse (pdf 2,7 MB - lange Ladezeit!)
GEW-Broschüre von Benjamin Ortmeyer, vom HKM zur Weitergabe an Schüler verboten

8-seitige Kurzfassung (pdf 412 kb)

Käthe-Kollwitz-Schule Offenbach protestiert: Keine Abschiebung von Mevlide Bavli!

ErzieherInnentag in Offenbach: Renate Zimmer sprach vor 200 Fachkräften
Presseerklärung des GEW-Kreisverbands Offenbach-Stadt vom 22.09.05 (doc-Format, 27 kb)


Bildungs- und schulpolitisches Positionspapier der GEW OF-Land
Beschluss der Mitgliederversammlung des GEW-KV OF-Land vom 05. Juni 2002

 


Bolkestein: Mindestanforderungen und Vorschriften für Dienstleistungen (auch im Bildungsbereich) sollen zu Gunsten EU-weiten Wettbewerbs ausgehebelt werden


Der Bolkesteinrichtlinie der EU-Kommission zufolge sollen Anbieter den Vorschriften ihrer Herkunftsländer genügen, die rechtlichen Vorgaben des Landes, in dem gearbeitet wird, treten dem gegenüber zurück. So könnten Vorschriften zur Gestaltung von Bildungs- oder Unterrichtsverträgen also dem Herkunftslandprinzip unterfallen. Den EU-Mitgliedstaaten soll untersagt werden, die Erfüllung der auf ihrem Hoheitsgebiet geltenden Anforderungen zu verlangen. Davon können die Arbeitsbedingungen sowie verschiedenste Qualitätsanforderungen im Bildungswesen betroffen sein. Durch den Richtlinienvorschlag räumt sich die Kommission auch den Weg frei, um Liberalisierungsvorhaben im Rahmen von GATS weiter verfolgen zu können. Der Weg wird frei gemacht für große Konzerne, die dann mit ihren Dienstleistungen auf dem Weltmarkt die Konkurrenz verschärfen können.
Trotz Änderungen, die den Protesten gegen Bolkestein zu verdanken sind, sind die Bedenken nicht ausgeräumt, wie insbesondere attac klarmacht. Die Zielrichtung bleibt klar: Arbeitnehmer- und Verbraucherrechte auf niedrigere Standards herunterzuregeln. Daher müssen die Proteste weitergehen!
Über die Auswirkungen der Richtlinie auf das Bildungswesen informiert ein im Auftrag der GEW erstelltes Hintergrundpapier (pdf-Datei, 228 kb). Das Papier setzt sich allerdings mit dem ursprünglichen Vorschlag der Kommission auseinander.
Weitere Infos bei der GEW Hessen, beim DGB und bei attac.

Fauler Kompromiss: "Der als großer Erfolg verkündete Kompromiss von Konservativen und Sozialdemokraten in der Frage des Herkunftslandprinzips ist nichts anderes als ein weitgehendes Einknicken der Sozialdemokraten auf die Linie der Konservativen. Der Begriff Herkunftslandprinzip wird getilgt - die Grundausrichtung der Richtlinie bleibt jedoch unverändert.
Von der Intention bis hin zum Titel "Freizügigkeit für Dienstleistungen" entspricht der "Kompromiss" in vieler Hinsicht dem, was die Konservativen als Antrag in den Binnenmarktausschuss eingebracht hatten und dort - gegen die weiter gehenden Vorschläge der Sozialdemokraten - durchgesetzt haben. Zwar wird jetzt nicht mehr pauschal festgelegt, dass grenzüberschreitende Unternehmen nur noch den Gesetzen des Landes unterliegen, in dem sie niedergelassen sind. Aber den Mitgliedstaaten werden gravierende Einschränkungen bei der Anwendung der eigenen Gesetze auferlegt. Gesetze zur Bekämpfung von Scheinselbständigkeit oder zur gesetzlichen Regulierung von Leiharbeit dürften damit ebenso hinfällig werden wie bestimmte Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen. Was den Text vom Kommissionstext hauptsächlich unterscheidet, ist die Schwammigkeit und Ausdeutbarkeit der Formulierungen. Die Konzernlobby sollte damit bestens leben können, da in letzter Instanz der Europäische Gerichtshof zur Klärung angerufen werden kann und dieser, wie vergangene Entscheidungen zeigen, im Zweifel selten zu ihren Lasten urteilt. ...
Es bleibt zu hoffen, dass die Beschäftigten und die ebenfalls von der Richtlinie in ihrer Existenz bedrohten Klein- und Mittelunternehmen sich nicht von den präsentierten Lügen und Fehlinformationen blenden lassen. Weiterhin muss Widerstand geleistet werden gegen die Große Koalition der Sozialabbauer und Verfechter eines neoliberalen Europa! Die Richtlinie ist nicht substanziell verändert oder eingeschränkt worden. Sie ist auch mit den angeblichen Kompromissen das, was sie immer war - ein Freibrief für Sozialabbau, Lohndumping und ungehemmte Profite der Großkonzerne."
(aus einer Presseerklärung von Oskar Lafontaine und der EU-Abgeordneten Sahra Wagenknecht vom 09. Februar 2006)


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Berufsverbot in Hessen: Michael Csaszkóczy soll kein Lehrer werden


Csaszkóczy hatte mit Datum vom 25. August 2005 eine schriftliche Einstellungszusage des Staatlichen Schulamtes Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis als Lehrer an einer Schule in Heppenheim erhalten. Der entsprechende Arbeitsvertrag, der bis zur Verbeamtung abgeschlossen wird, kam jedoch nicht bei der Schule an. Laut Schulamt ist es vom hessischen Innenministerium telefonisch angewiesen worden, den Vertrag nicht unterschreiben zu lassen. Nach Auffassung der GEW ist aber bereits ein mündlicher Arbeitsvertrag zustande gekommen, auf Grund dessen Csaszkóczy in der vergangenen Woche seine Arbeit aufnehmen wollte – bei Arbeitsantritt aber wegen des fehlenden schriftlichen Vertrages wieder nach Hause geschickt werden musste. Aufgrund seiner Bewerbung in Baden-Württemberg hatte Schavan bereits im August 2004 Berufsverbot gegen Csaszkóczy verhängt. Sie begründete dies mit der Mitgliedschaft des Lehrers in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD). Nach der Ablehnung des Widerspruchs Csaszkóczys gegen Schavans Maßnahme, hat dieser Klage beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe erhoben. Die Verhandlung steht noch aus. Nun schließt sich die hessische Landesregierung dem offensichtlich an.
„Es ist eine Schande für den Rechtstaat: Hessens Innenminister Volker Bouffier setzt die ‚Hexenjagd’ der baden-württembergischen Kultusministerin Annette Schavan (beide CDU) fort. Offenbar hat das Bouffier-Ministerium dem Realschullehrer Michael Csaszkóczy Berufsverbot erteilt“, sagte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am 6.9. in Frankfurt a.M. „Die GEW weist das Wiederaufleben der Berufsverbotspraxis zurück. Wir fordern die hessische Landesregierung auf, Csaszkóczy sofort als Lehrer einzustellen. Er hat sich als qualifiziertester Bewerber für die Stelle erwiesen, dienstliche Verfehlungen oder Straftaten werden ihm nicht vorgeworfen“, unterstrich Thöne. Er berief sich bei seiner Forderung auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) für Menschenrechte, der 1995 die Berufsverbotspraxis in der Bundesrepublik als Verstoß gegen die Grundrechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit gerügt hatte. Der sog. „Radikalenerlass“ aus den 70er Jahren, für den der damalige Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) verantwortlich zeichnete, ist formal nie aufgehoben worden.
Weitere Informationen im Internet bei der GEW Bergstraße und auf der Website www.gegen-berufsverbote.de.

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Schulneubau und Sanierung am Buchhügel notwendig - werden dem Neubau-Beschluss des Stadtparlaments dieses Mal Taten folgen?


Schulneubau am Buchhügel für 2006 versprochen - Schüler-Lehrer-Demonstration im Rathaus erfolgreich!
"Unsre Schule ist zu klein, deshalb muss der Neubau sein!" Wie die Offenbach-Post berichtete, hatten am 8.6. über 100 Schüler- und LehrerInnen der Käthe-Kollwitz-Schule und der Theodor-Heuss-Schule mit lautstarken Sprechchören die Stadtverordneten im Offenbacher Rathaus empfangen. Für die anwesenden Schüler und Lehrer wurde dann im Stadtparlament die Debatte zum FDP-Antrag "Kein Gewerbegebiet auf dem Buchhügel" vorgezogen. Ein einstimmiges "Ja" bekam ein Antrag, der Magistrat solle bis Ende 2005 ein Finanzierungskonzept für einen Erweiterungsbau vorlegen, der dann ab 2006 erfolgen solle. Allerdings war, wie in der Diskussion im Stadtparlament deutlich wurde, ähnliches bereits vor 5 Jahren folgenlos beschlossen worden, übrigens - wie auch dieses Mal - unmittelbar vor kommunalen Wahlen (OB-Wahl im September). Wir müssen nach der Wahl aufpassen, dass dem Beschluss auch Taten folgen.
Der Kreisverband Offenbach-Stadt der GEW unterstützt die Forderung nach einem Neubau - und ebenso nach der dringend notwendigen Sanierung der bestehenden Schulräume. Einige der Probleme: An vielen Stellen regnet es hinein, viele SchülerInnen benutzen die Toiletten nicht mehr, weil sie ihnen zu ekelig sind, Asbest und Mineralfasern sind Bestandteil von Böden, Wänden, Decken, in Unterrichtsräumen im Keller herrscht ein unerträglicher Gestank, an manchen Stellen sind Schimmelspuren sichtbar ... Damit der Magistrat seiner Verantwortung für den Zustand der Offenbacher Schulen gerecht wird und nach 30 (!) Jahren Hin und Her mit einem Erweiterungsbau Ernst macht, sind sicher noch weitere öffentliche Aktionen nötig.

GEW ermöglicht Asbest-Messungen - Gesundheitliche Unbedenklichkeitsbescheinigung gefordert
An der Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach werden die asbesthaltigen Böden und Wände, die die Stadt nicht entfernen will, da der Schadstoff "fest gebunden" sei (was eine Freisetzung allerdings nie ganz verhindern kann), nun auf Beschädigungen untersucht. In einigen Räumen sind zahlreiche Löcher, z.B. durch Ersatz verschraubten Mobiliars, entdeckt worden. Die Lehrkräfte wollen, dass auch in diesen Räumen Asbest-Messungen erfolgen. Die GEW Offenbach nimmt die Sorgen der Kolleginnen und Kollegen ernst und ermöglicht Staubmessungen durch finanzielle Unterstützung.
Die GEW-Vertreter im Arbeitsschutzausschuss beim Staatlichen Schulamt fordern die Stadt Offenbach auf, die behauptete Gefahrlosigkeit der an der Käthe-Kollwitz-Schule verbauten Materialien schriftlich zu bestätigen. Sie forderten auf der letzten Sitzung die Vertreter des Schulträgers auf, eine gesundheitliche Unbedenklichkeitsbescheinigung für den Besuch der Schule abzugeben. Diese waren sich unsicher, ob eine solche Erklärung abgegeben werden könne. Wir sind gespannt auf die nächste Sitzung!
Schadstoffhaltige Wände oder Böden müssen - gesetzlich vorgeschrieben - gekennzeichnet werden, um eine unsachgemäße Behandlung zu verhindern. Dies ist nötig, damit nicht wieder unwissentlich Schadstoffe freigesetzt werden - und es ist sicher auch ein Akt der Fairness, Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und anderen Bediensteten an Schulen risikohaltige Materialien an ihren Arbeitsplätzen nicht einfach zu verschweigen. Das ist bisher auch nicht erfolgt und wird von uns eingefordert.

GEW Hessen: Schadstoffbelastete Schulen müssen zügig und umfassend saniert werden
Presse-Info der GEW Hessen zum Zustand der Käthe-Kollwitz-Schule Offenbach vom 11.10.06


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GEW-Erfolg: Neues Lehrerarbeitszeitmodell in Hessen ganz offiziell erstmal vom Tisch


Die Kultusministerin hat nun offiziell bestätigt, dass das neue Lehrerarbeitszeitmodell, gegen das wir auf allen Ebenen protestiert haben, im nächsten Schuljahr nicht, wie ursprünglich vorgesehen, erprobt werden soll. Wir können davon ausgehen, dass vor der nächsten Landtagswahl auch nichts mehr passiert. Dies schätzen wir als Erfolg unserer vielfältigen Prostaktionen, z. B. durch Resolutionen, Unterschriftensammlungen und Presseerklärungen auch auf Kreisverbandsebene ein. Mit einem neue Lehrerarbeitszeitmodell sollte vorgeblich für mehr Gerechtigkeit gesorgt werden. Dazu die GEW Hessen: "Wer eine gerechtere Arbeitszeit für Lehrkräfte will, der soll zunächst einmal die Pflichtstunden für alle wieder auf ein erträgliches Maß zurückschrauben, der soll Klassenleitungen und Tutorinnen/Tutoren für ihre pädagogische Arbeit zusätzlich entlasten und der soll den Schulen deutlich erhöhte Deputatsstunden zuweisen, damit diese von Gesamtkonferenzen direkt an die jeweils an dieser Schule besonders belasteten Kolleginnen und Kollegen vergeben werden können." Die Realität des neuen Lehrerarbeitszeitmodells sah dagegen so aus: Die meisten KollegInnen sollten noch mehr arbeiten, um einige wenige zusätzlich zu entlasten. Das Modell interessierte sich nicht für die tatsächlich benötigte Arbeitszeit, sondern arbeitete mit vollkommen willkürlichen und unrealistischen Pauschalen. Hauptpersonalratsmitglieder errechneten diesem Modell entsprechend "Lücken" zu einer "erforderlichen" Wochenarbeitszeit von 46,5 Zeitstunden: bei HR: 2,6 Zeitstunden, bei Sek I: 3,8 Zeitstunden, bei Sek II: 5,1 Zeitstunden, bei Sonder(Förder)schulen: 1,3 Zeitstunden, die durch zusätzliche Unterrichtsstunden o.ä. zu füllen seien. Für BerufsschullehrerInnen und Lehrkräfte an gymnasialen Oberstufen hätte dies etwa 4 zusätzliche Unterrichtsstunden pro Woche bedeutet, die zur Entlastung von Schulleitungsmitgliedern oder für Sonderaufgaben hätten dienen können. Sämtliche Stellungnahmen aus der Kommission des HKM hatten sich gegen dieses Modell gerichtet. Wir werden wachsam bleiben - nach der Hessenwahl wird es wohl erneute Versuche geben, Lehrkräften noch mehr Arbeit aufzuhalsen.

Proteste aus Offenbach
Protestresolution der GEW-Vertrauensleutekonferenz vom 16.3.05 zum geplanten Arbeitszeitmodell
Resolution der GEW-Mitgliederversammlung am 3.3.04 zur Lehrerarbeitszeit (im doc-Format, 28 kb)


Widerstand erfolgreich: HKM-Richtlinie mit Arbeitszeiten von bis zu 46 Stunden pro Woche für sozialpädagogische Fachkräfte gekippt

Von den sozialpädagogischen Fachkräfte lernen, heißt kämpfen lernen:
Erfolge sind möglich, wenn die Entschlossenheit bis zur Streikbereitschaft geht!

Das HKM hatte einen Entwurf der Richtlinie für die Tätigkeit sozialpädagogischer Fachkräfte an den Schulen für Praktisch Bildbare und Schulen für Körperbehinderte vorgelegt. Die in ihm enthaltene Arbeitszeitregelung ließ die außerunterrichtlichen Tätigkeiten in ihrem tatsächlichen Ausmaß unberücksichtigt. Die Zeit mit SchülerInnen sollte im Gegensatz zum Zeitkontingent für vorbereitende Tätigkeiten stark erhöht werden. Vor diesem Hintergrund vergaben Schulämter nur noch Teilzeitstelle, was angesichts der tariflichen Einstufung kaum noch zum Lebensunterhalt reicht. Auf Fachtagungen der GEW Hessen am 24.9.05 und am 12.11.05 in Frankfurt hatten sich die Fachkräfte mit großer Mehrheit für Streikmaßnahmen entschieden, falls es bei den Verhandlungen mit dem Kultusministerium nicht zu einer Einigung käme. Schulen, Eltern, GEW-Gremien wandten sich mit Protestschreiben und Resolutionen an die Öffentlichkeit und an das HKM. Auch die Landesdelegiertenversammlung der GEW in Hanau unterstützte den Protest.

Unsere Entschlossenheit hat sich ausgezahlt, am 13.1.06 wurde eine Einigung erzielt!
Wichtigster Punkt: Für vor- und nachbereitende Tätigkeiten und Koordination müssen 33% der Arbeitszeit bereitgestellt werden, die Arbeitszeit mit Kindern darf 29 Zeitstunden pro Woche nicht überschreiten. Das bedeutet, dass nun auch wieder Einstellungen auf der Basis ganzer Stellen erfolgen.
Download: Die neue Arbeitszeitregelung im Detail hier (pdf-Format, 105 kb).

Ausgewählte Erklärungen in chronologischer Reihenfolge
Protest der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung am 24.9.05 (doc-Datei, 26 kb).
Resolution der ErzieherInnen an Förderschulen in Stadt und Kreis Offenbach (doc-Datei, 24 kb).
LDV unterstützt sozialpädagische Fachkräfte(doc-Datei, 151 kb)
Presseerklärung der Offenbacher GEW zu tariflichen Auseiandersetzungen (doc-Datei, 31 kb)

Kontakt: Siegfried Schütz, Tel.: 06103 - 6 66 93, E-mail: s.schuetz@gew-offenbach.de, Vertreter der sozialpädagogischen Fachkräfte an Sonderschulen im Kreisvorstand Offenbach-Land und Mitglied im Vorsitzendenteam der GEW-Landesfachgruppe Sozialpädagogische Berufe.

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GEW lehnt Ein-Euro-Jobs in allen Bildungseinrichtungen ab


Die GEW lehnt den Einsatz von Personal an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen auf 1-Euro-Job-Basis ab.
"Es gibt für alle pädagogischen, administrativen und technischen Tätigkeiten im Bildungssektor qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber auf dem Arbeitsmarkt. 1-Euro-Jobs stellen nicht nur den bisher massivsten Angriff auf soziale und arbeitsrechtliche Standards dar - sie würden auch die Chancen dieser Bewerberinnen und Bewerber auf ein reguläres Arbeitsverhältnis in sozial unverantwortlicher Weise reduzieren. Die Personalräte der Schulen, die Gesamtpersonalräte und die Betriebsräte an ande-ren Bildungseinrichtungen werden aufgefordert, solche Beschäftigungsverhältnisse abzulehnen. Angesichts der geplant unregulierten Einführung dieser ‚Beschäftigungsmaßnahmen’ an Schulen fordert die GEW die Kultusministerien, die Schulverwaltungen und die Schulleiter/innen auf, 1-Euro-Jobs an den Schulen weder anzufordern noch zuzulassen. In der Zusammenarbeit mit Ver.di und den Personalvertretungen bei den Schulträgern sieht die GEW eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Verteidigung sozialer Standards."
Beschluss des GEW-Landesvorstands vom 25.11.2004
Empfehlungen der Landesrechtsstelle für Personalräte zum Thema "Ein-Euro-Jobs" (doc-Datei, 34 kb).
Rede von Rainer Roth auf der Anti-Hartz-DGB-Demo am 14.2.05 - pdf-Datei (28 kb)
Klartext-Flugblatt: "Hartz IV - Chance für Unternehmer, die Löhne zu senken" - pdf-Datei (172 kb)
Offenbacher DGB-Protestplakat gegen Arbeitslosigkeit und kostenlose Mehrarbeit - pdf-Datei (108 kb)

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Breiter Protest gegen "3. Gesetz zur Qualitätssicherung in hessischen Schulen"


Das neue Gesetz im Überblick

Das "3. Qualitätssicherungsgesetz" fasst den Entwurf für ein neues Lehrerbildungsgesetz und Änderungen des Hessischen Schulgesetzes in einem "Artikelgesetz" zusammen. Unter anderem wurden folgende Änderungen vorgenommen:
Das Wort "Durchlässigkeit" wird durchgängig durch "Anschlussfähigkeit bei Schulwechsel" ersetzt.
Die Schulzeit wird in der gymnasialen Mittelstufe um ein Jahr gekürzt.
Die Möglichkeit der "Querversetzung" wird unabhängig von der Grundschulempfehlung bis zur Klasse 7 ausgeweitet.
Für das schriftliche Abitur werden "landesweit einheitliche Prüfungsaufgaben" gestellt (Zentralabitur).
Sonderschulen werden in "Förderschulen" umbenannt. Der Widerspruch von Eltern gegen die Einweisung in die Sonderschule hat keine aufschiebende Wirkung mehr.
Die Berufsschulpflicht für Jugendliche bis 18 Jahre ohne Arbeits- und Ausbildungsplatz wird abgeschafft.
Durch neue "Klassenrichtgrößen" und Vorschriften zur "Mindestzügigkeit" von Schulen drohen größere Klassen und die Schließung von Schulen und Schulzweigen.
Die Schulämter werden zu Evaluationsbehörden. Schulen müssen sich externen Evaluationen unterziehen.
Das Hessische Landesinstitut für Pädagogik (HeLP) wird aufgelöst. Die Aufgaben übernehmen die Staatlichen Schulämter, das Amt für Lehrerbildung und ein neues Institut für Qualitätsentwicklung.
Zur Beschleunigung der Umwandlung von Schulen in Betriebe wird ein neuer Experimentierparagraf eingeführt.

Die 30-seitige Stellungnahme der GEW Hessen zum „3. Gesetz zur Qualitätssicherung in hessischen Schulen“ kann
hier heruntergeladen werden (doc-Datei, 126 kb). Weitere Informationen auch in der Sonderausgabe der HLZ (pdf-Format, 392 kb).

Rund 74.000 Unterschriften gegen Schulgesetzänderungen

Das Bündnis "Es geht um unsere Schule" von Landeselternbeirat, Landesschülervertretung und Hauptpersonalrat sammelte in Hessen rund 74.000 Unterschriften gegen die Schulgesetzänderungen, die am 22.11. Abgeordneten des Landtags in Wiesbaden übergeben wurden. Die Sitzung des Hessischen Landtags am 23.11. musste unterbrochen werden, als Abgeordnete von SPD und Grünen die Kartons mit den Unterschriften in den Plenarsaal trugen. Der Protestaufruf des Bündnisses steht hier zum Download bereit.

Die GEW Hessen berichtet:
Rund 74 000 Unterschriften übergeben - Eindrucksvoller Protest gegen geplante Schulgesetznovelle
Mehrere hundert Menschen waren am 22. November dem Aufruf des Bündnisses "Es geht um unsere Schule" zur Kundgebung und Übergabe von Protestunterschriften in Wiesbaden gefolgt. Die in den vergangenen drei Wochen von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrerinnen und Lehrern gesammelten Unterschriften wurden durch die Vorsitzende des Landeselternbeirats, Sibylle Goldacker, den Landesschülervertreter Martin Griega und die Vorsitzende des Hauptpersonalrats der Lehrerinnen und Lehrer in Hessen, Angela Scheffels an Jürgen Walter (SPD), Tarek Al-Wazir (Grüne) und Peter Beuth (CDU) übergeben. Unterstützt wurde die Aktion der Vertreter von Schülern, Eltern und Lehrern durch die GEW Hessen und den VBE.
„74 000 Unterschriften sind wirklich ein tolles Ergebnis!,“ freute sich der GEW-Vorsitzende Jochen Nagel über die hohe Zahl der Unterschriften für das Bündnis „Es geht um unsere Schule“ anlässlich der Übergabe in Wiesbaden. Die Listen wurden dabei nicht nur im schulischen Bereich von Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern unterschrieben; eine große Zahl stammt auch von Eltern und Unterstützern aus breiten Schichten der Bevölkerung. Die Bandbreite der Ablehnung gegen das geplante Schulgesetz reicht von ganzen Betrieben über Bürgermeister bis hin zu niedergelassenen Ärzten..“ Auch regional betrachtet, verteilen sich die Unterschriften sehr breit. Unterschriften wurden in Nordhessen ebenso eifrig gesammelt wie in Mittel- und Südhessen.
Die GEW kündigte an, auch weiterhin für eine breite Bündnispolitik einzutreten, die sich der rückwärtsgewandten und hochselektiven Bildungspolitik der Hessischen Landesregierung entgegenstellt. „Wie gerade durch PISA 2003 erneut belegt wurde, ist ein solch breites gesellschaftliches Bündnis notwendig, um das Schulsystem endlich aus der Sackgasse zu führen,“ sagte Jochen Nagel. Zwar habe sich der Leistungsstand der deutschen Schülerinnen und Schüler beim PISA-2003- Ergebnis im Schwerpunkt Mathematik gegenüber der Erstuntersuchung um drei Plätze verbessert. In der Disziplin Lesen und Textverständnis erreichen die Schülerinnen und Schüler jedoch nur den Rang 20. Dies belegt nach Auffassung der GEW, dass die hektischen Aktivitäten der Kultusministerin weder das strukturelle Problem beseitigen, noch die einzelnen Schüler und die Schulen in die Lage versetzen, bessere Ergebnisse zu erreichen. Zugleich belege die PISA-Studie 2003 erneut, dass in keinem anderen Industriestaat der Schulerfolg so abhängig vom Familieneinkommen und der Vorbildung der Eltern sei, wie in Deutschland. Diese Situation werde durch die Eingriffe der Hessischen Landesregierung in das Bildungssystem noch verschärft, wenn die CDU ihr Gesetzesvorhaben wie geplant mit ihrer Einstimmenmehrheit gegen alle an Schule Beteiligten durchziehe. „Die GEW Hessen wird deshalb auch in Zukunft das Bündnis unterstützen, wenn es darum geht, die Konzeptionslosigkeit der hessischen Bildungspolitik zu kritisieren und auf eine Veränderung dieser Politik zu dringen,“ so Nagel abschließend.

Weitere Informationen auch unter www.buendnis-unsere-schule.de.

Hessisches Schulgesetz in der Fassung vom November 2004 mit kritischen Anmerkungen als GEW-Broschüre
Presseerklärung des Offenbacher Eltern-, Schüler-, Lehrerbündnisses vom 11.11.04
Folgen im Kreisgebiet: HKM fordert Schulschließungen (Schreiben an den Landkreis Offenbach)

Berufliche Schulen wirtschaftlich selbstständig? Kritik an "Selbstverantwortung plus"
Kritische Bemerkungen von Herbert Storn (GEW-BV Frankfurt)
Resolution der Offenbacher Fachgruppe berufliche Schulen vom 5. Mai 2004

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Gericht stoppt Land Hessen:
42-Std.-Woche für neu eingestellte Angestellte geht nicht ohne Mitbestimmung

Niederlage bei „Operation Sichere Zukunft“ – Gericht stoppt Erlass der CDU-Alleinregierung

Wiesbaden. Das Land Hessen hat mir seiner Absicht, die Arbeitszeit von Angestellten und Arbeitern im Landesdienst bei Neueinstellungen oder aus Anlass einer Änderung bereits bestehender Arbeitsverhältnisse auf bis zu 42 Stunden in der Woche zu verlängern vor dem Wiesbadener Verwaltungsgericht eine juristische Niederlage einstecken müssen. Anlass des Streites war ein Erlass von Innenminister Bouffier (CDU) Ende Juli, mit dem dieser eine Arbeitszeitverlängerung auch für diejenigen Angestellte und Arbeiter durchsetzen wollte, die - beispielsweise durch ihre ver.di-Mitgliedschaft - nicht der zwingenden Tarifbindung unterliegen.
„Dieser Erlass unterliegt nach Paragraf 74, Absatz 1, Nummer 9 des Hessischen Personalvertretungsgesetzes der Mitbestimmung des zuständigen Hauptpersonalrats beim Hessischen Innenministerium“, beschrieb heute nachmittag - wenige Minuten nach der Entscheidung des Gerichts - Christian Rothländer von ver.di Hessen die Auffassung der Gewerkschaft. Gleichwohl wurde der Erlass ohne Beteiligung dieses Personalrats in Kraft gesetzt. ver.di Hessen hatte daraufhin den Hauptpersonalrat gebeten, einen Antrag auf Er-lass einer einstweiligen Verfügung zu stellen. Diesem Antrag sei das Gericht auch gefolgt. Das Land dürfe danach vorerst nicht nach diesem Erlass verfahren.
Die Mitbestimmungspflichtigkeit ergebe sich aus der Tatsache, dass die Arbeitszeitregelungen in den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes gekündigt seien. Soweit nun das Land Hessen an deren Stelle eigene Regelungen treffen will, unterlägen diese jedoch der Mitbestimmung, da es keine gesetzliche oder tarifliche Regelung – mehr - gebe, die eine Beteiligungspflicht ausschließe. Ein vergleichbares Verfahren habe das Land bereits in bezug auf die 1997 verfügte schrittweise Kürzung der Ministerialzulage verloren. Hier hatte das Bundesarbeitsgericht im Januar 2002 festgestellt, dass die verfügte Kürzung der Mitbestimmung bedurft hätte.
„Mit der heutigen Entscheidung hat das Land Hessen eine weitere juristische Niederlage bei Umsetzung des arbeitsrechtlichen Teils der ‚Operation sichere Zukunft’ hinnehmen müssen“, so Rothländer. Von vier Rechtsstreitigkeiten in Sachen „Personalvermittlungsstelle“ wurden bis heute drei von den Beschäftigten gewonnen. Zudem wurde erstmalig ein Streit im Zusammenhang mit den gekündigten Arbeitszeitbestimmungen entschieden. „Koch und seine Leute können es nicht“ bilanzierte der Gewerkschafter. Die Übertagung der für die Beamten einseitig durchgesetzten und seit Januar geltenden Arbeitszeitverlängerung auf bis zu 42 Stunden auch auf den Tarifbereich sei ein weiterer Aspekt der „Operation sichere Zukunft“. Rothländer forderte Innenminister Bouffier auf, „jetzt die richtigen Konsequenzen zu ziehen“. Das Land müsse sich von seinem Konfrontationskurs gegen Gewerkschaften und Beschäftigte verabschieden und zudem wieder Mitglied des Arbeitgeberverbandes, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, werden.
Frank Steibli, 10.09.2004, Quelle:
www.verdi-hessen.de

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Zur Situation der Kolleginnen und Kollegen mit befristeten Angestelltenverträgen an Schulen

Presseerklärung der GEW-Kreisverbände Offenbach-Stadt und Offenbach-Land vom 27.6.2004

Die Kreisvorstände der GEW Offenbach-Stadt und -Land lehnen die unsozialen Bedingungen ab, unter denen Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen arbeiten, die nur einen befristeten BAT(Bundesangestelltentarif)-Vertrag haben.
Diese Verträge enden am letzten Schultag vor den Sommerferien. Zum ersten Ferientag müssen sich die Kolleginnen und Kollegen rechtzeitig, d.h. 3 Monate vor Vertragsende, arbeitslos gemeldet haben, damit sie Arbeitslosengeld von der Agentur für Arbeit bekommen, falls sie überhaupt Anspruch darauf haben. Oft müssen sie bis zum Ende der Sommerferien oder noch länger warten, bis sie erfahren, ob überhaupt, an welcher Schule und zu welchem Termin sie einen befristeten BAT-Vertrag bekommen. Diese Situation betrifft gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen nach ihrem Referendariat oft mehrere Jahre lang. Sie ertragen ihr Schicksal, weil sie alle hoffen, irgendwann einmal eine feste Stelle zu erhalten. Wir tadeln die hessische Landesregierung, die ihr Monopol als Arbeitgeber und die daraus entstehende Zwangssituation der Arbeitssuchenden ausnutzt.
Hessenweit lässt die hessische Landesregierung ca. 4200 Lehrkräfte für 1,5 Monate aus den Geldern der Arbeitslosenversicherung finanzieren.
Die Arbeitszeitverlängerung im öffentlichen Dienst hat dazu geführt, dass es in vielen hessischen Schulämtern so gut wie keine Neueinstellungen im nächsten Schuljahr geben wird. Das ist im Bereich des Schulamtes Offenbach nach Äußerungen seines Leiters nicht der Fall, weil es zu wenig Lehrer hat. Die von der Landesregierung versprochene Unterrichtsgarantie wird nur deshalb halbwegs eingehalten, weil viele Löcher mit den besagten Kolleginnen und Kollegen gestopft werden, die halbjährlich als Manövriermasse hin und her geschoben werden können.
Aber nicht nur für die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer ist die Situation äußerst unbefriedigend, sondern ebenso für die Schulen, sowie Schülerinnen und Schüler. Fast keine Schule weiß vor den Sommerferien genau, welches Personal ihr nach den Sommerferien zur Verfügung steht. Wie soll so eine pädagogisch sinnvolle Planung betrieben werden? Wo bleibt die notwendige Kontinuität für die pädagogische Arbeit, wenn es durch die kurzfristigen Verträge immer wieder Lehrerwechsel in den Klassen gibt?
Wir fordern: Die Schulen brauchen ein festes Stammpersonal. Das muss so bemessen sein, dass bei pädagogisch sinnvollen Klassenstärken nicht nur der Pflichtunterricht erteilt, sondern auch Zusatzangebote unterbreitet werden können. Der übliche Vertretungsbedarf ist durch eine 10%ige zusätzliche Lehrerzuweisung sicher zu stellen. Sonst ist die Vision vom "Bildungsland Hessen" leeres Gerede.

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Widerstand gegen die Verkürzung der Schulzeit im Gymnasialen Bildungsgang ist nötig

Mit der Ankündigung der Landesregierung direkt nach den Sommerferien, im Zuge ihrer Sparmaßnahmen die Arbeitszeit aller Beamten zu erhöhen, ist zu Recht eine Protestwelle ausgelöst worden, aber eine andere geplante Veränderung in den Hintergrund gedrängt worden, nämlich die gymnasiale Schulzeit für die Kinder, die ab 2005 in die 5.Klasse kommen, von 13 auf 12 Jahre zu verkürzen.
Diese Veränderung trifft nicht nur die Gymnasien, sondern macht sich auch in allen anderen Schulformen bemerkbar. Wir müssen uns deshalb gemeinsam dagegen wehren! An keiner Stelle kann Zeit eingespart werden, wenn unsere Schüler optimal gefördert werden sollen.
Die 3-jährige Oberstufe zu straffen, ist nicht vorgesehen. Das ist gut so, denn das würde gerade in der Eingangsstufe vor allem die neu dazu gekommenen Real- und Gesamtschüler treffen.
Die Landesregierung plant, die bisherigen gymnasialen Klassen 5 bis 10 auf die Klassen 5 bis 9 zu verkürzen. Wir können diesen Plänen nicht zustimmen.
Da die Summe der Unterrichtsstunden von 6 Jahren nicht wesentlich verringert werden soll, bedeutet die Verkürzung auf 5 Jahre eine deutliche Erhöhung der Wochenstundenzahl. Die vermehrte Belastung wird nicht nur die Lehrer treffen, sondern auch die Schüler. Die Zahl der Schulversager und -abbrecher wird größer werden. Die Qualität der Ausbildung kann so nicht gesteigert werden.
Durch diese Pläne trennt die CDU-Regierung die verschiedenen Bildungsgänge noch weiter voneinander, als es bis jetzt schon geschehen ist. Die gemeinsamen Stundentafeln hat sie bereits durch schulformbezogene Stundentafeln ersetzt, sowie die gemeinsamen Rahmenpläne durch schulformbezogene Lehrpläne.
Der Übergang in einen Bildungsgang mit höheren Anforderungen ist jetzt schon zwischen Klasse 7 und 10 kaum möglich. In Zukunft wird er in der ganzen Sekundarstufe I völlig blockiert, wenn im Gymnasium die 2.Fremdsprache schon in der 6. Klasse beginnt.
Förderstufen in der 5. und 6.Klasse werden sinnlos, wenn sie keine Kinder mehr ins Gymnasium abgeben können. Die CDU-Landesregierung macht damit die Konzepte der kooperativen Gesamtschulen zunichte. Sie verstärkt die frühe Selektion und Abgrenzung. Auch in der kooperativen Gesamtschule soll der gymnasiale Zweig auf Klasse 5 bis 9 verkürzt werden, sodass der gymnasiale Zweig völlig von den anderen Zweigen abgekoppelt wird. Die wenigen Möglichkeiten für gemeinsames Lernen, z.B. im Wahlpflichtunterricht der Klassen 8,9,10 , werden zerstört. Warum sollten Eltern dann ihre Kinder überhaupt noch auf eine Gesamtschule schicken?
Die einzige Schulform, die nicht angegriffen wird, ist die integrierte Gesamtschule. Hier bleibt die Sekundarstufe I bei den Klassen 5 bis 10, was anders auch gar nicht zu organisieren wäre. Den Gesamtschülern bleibt der Makel der 2.Wahl, es nicht gleich geschafft und ein Jahr länger gebraucht zu haben. Wir sollten Eltern aber ermutigen, ihre Kinder dort anzumelden, um ihnen ein längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen.
In den Kommunen müssen wir auf die Fortführung bzw. Erweiterung der bestehenden integrierten Gesamtschulen drängen. Vermehrte dahingehende Elternwünsche können dies bestärken.
Auch in den Grundschulen wird sich die gymnasiale Schulzeitverkürzung bemerkbar machen, weil die Selektion nach der 4.Klasse noch endgültiger sein wird als bisher.
Lasst uns gemeinsam gegen die Schulzeitverkürzung argumentieren:
Kinder brauchen in der Schule nicht nur Zeit, um Fachwissen anzuhäufen, sondern auch um ihre Persönlichkeit zu entwickeln.

Gerda Günther, Albert-Schweitzer-Schule, Offenbach

Protesterklärungen aus den Gymnasien

Presseerklärung des Personalrates des Adolf-Reichwein-Gymnasiums Heusenstamm vom 4.11.04
Zur Unterrichtsversorgung an der Offenbacher Albert-Schweitzer-Schule - 22.9.04
Presseerklärung der Offenbacher GEW-KV zur Verkürzung der Schulzeit vom 21.9.04
Resolution der AG Gymnasien und der GEW-Mitgliederversammlung vom 3.3.04

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Privatisierung auf dem Schleichweg


Nahezu unbeachtet in der Öffentlichkeit hat die CDU-Landesregierung eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, die erhebliche und nachteilige Folgen für Hessen haben wird. In Fortführung des Modells im Landkreis Offenbach, die Verwaltung von Schulgebaeuden an private Träger zu vergeben, werden alle Städte und Landkreise dazu gezwungen sein, ihre kommunalen Betriebe an Private abzugeben, insofern sie gewinnbringend sind. Dies ist vorgesehen in einer Novelle der Hessischen Gemeindeordnung (HGO), die noch im laufenden Jahr vom Landtag (absolute CDU-Mehrheit) verabschiedet werden wird.
Die betroffenen Betriebe dienen der „Daseinsvorsorge“ der Bürgerschaft, wie beispielsweise Energie- oder Wohnungsgesellschaften. Gehen diese an den sog. „freien Markt“, steigen mittelfristig die Preise im Profitinteresse der Betreiber, während der Service nachlässt. Aber das ist erst die erste Rate der Nachteile. Die zweite besteht in der zunehmenden Finanznot der verschuldeten Kommunen, denn bei zurückgehenden Steuereinnahmen per Steuersenkung für potente Konzerne, Großbetriebe und Wohlhabende gleichen einige kommunale gewinnbringende Gesellschaften mit ihren Überschüssen die Defizite teilweise aus. So werden im Übereifer der Privatisierung im Sinne des Neoliberalismus die Bürgerinnen und Bürger doppelt benachteiligt.
Ganz nebenbei wird die Novelle der HGO noch weitere Nachteile bringen: Die Rolle der Ausländerbeiräte und der Ortsbeiräte wird vermindert, und es wird die Chance ausgelassen, die sehr geringen partizipativen Maßnahmen (z.B. Bürgerbegehren) aufzuwerten. Fazit: Der Staat wird autoritärer und wirtschaftlich geschwächt.

Wolfgang Christian



Stellungnahme zu einer Informationsveranstaltung zur Privatisierung des Gebäudemanagements der Schulen im Kreis Offenbach am 7.5.03
Erklärung der Dreieicher Schulpersonalräte


Am 7. Mai 2003 fand in der Weibelfeldschule Dreieich eine Informationsveranstaltung zur Privatisierung des Gebäudemanagements der Schulen im Kreis Offenbach statt. Die Dreieicher Schulpersonalräte hatten dazu den Landrat, der sich durch Herrn Tragesser vertreten ließ, sowie Vertreter der Kreistagsfraktionen Bündnis 90/Grüne, CDU, F. D. P. und SPD eingeladen.

An dieser ersten Information der unmittelbar von einer Privatisierung Betroffenen finden wir Dreieicher Personalräte einiges bemerkenswert:

Bemerkenswert finden wir, dass diese erste und bislang einzige Informationsveranstaltung für Lehrer durch unsere eigene Initiative zu Stande kam.

Bemerkenswert finden wir, dass der eingeladene Politiker, Landrat P. Walter, nicht selbst an der Veranstaltung teilnahm, sondern einen Verwaltungsfachmann schickte, der sich nicht politisch verantworten muss, sondern das ausführt, was der oberste Kreispolitiker und Verwaltungschef ihm aufträgt.

Bemerkenswert finden wir, dass nach eigenen Aussagen die Vertreter der Opposition B. 90/Grüne und SPD nicht auf dem Laufenden waren und beeindruckend darstellten, dass sie uninformiert sind.

Bemerkenswert finden wir, dass laut Aussage von Dr. Lang (CDU) in den interfraktionellen Sitzungen Einvernehmen aller Parteien zur Privatisierung bestand.

Bemerkenswert ist, dass nach Aussage von Herrn Tragesser wir, die betroffenen Lehrer, erst nach Fertigstellung des Vertragswerks in die Planung einbezogen werden sollen. Erst dann wolle der Landrat mit den Betroffenen Fragen erörtern.

Bemerkenswert ist, dass der Kreis Offenbach privaten Unternehmen die Möglichkeit schafft, Steuern zu sparen bei gleichzeitiger Verarmung der Kommunen (z. B. Schließung von Schwimmbädern).

Bemerkenswert finden wir, dass in der Presse veröffentlicht wird (FR 16.5. 2003), dass angeblich Gespräche mit Lehrern stattfinden, wir, Lehrer in Dreieich, aber nichts davon wissen.

Die Personalräte der Dreieicher Schulen

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Bildungs- und schulpolitisches Positionspapier der GEW OF-Land

Beschluss der Mitgliederversammlung des GEW-KV OF-Land vom 05. Juni 2002


Die GEW erwartet, dass aus den Ergebnissen der PISA-Studie Konsequenzen gezogen werden, die mittelfristig die Schulstruktur dahingehend verändern, dass
  • gemeinsames Lernen (und damit tendenziell auch Chancengleichheit) verwirklicht wird - statt Trennung und Abschottung einzelner Schulformen voneinander
  • und in der Schule anders gelernt wird.

Die Realisierung gemeinsamen Lernens ist unter Umsetzung folgender Schritte anzustreben:
  • Abbau der äußeren Differenzierung,
  • Praktizierung von Förderprogrammen für individuelles Lernen einschließlich Diagnostik von Stärken und Schwächen einzelner Schüler/innen,
  • Dokumentierung des individuellen Lernfortschritts/-erfolgs bis mindestens zur Jahrgangsstufe 6 mittels sehr differenzierter Diagnosebögen - Rücknahme der Pflicht zur Notengebung in der Klasse 2 als erster Schritt,
  • Ausweitung von schulformübergreifenden Unterrichtsangeboten an kooperativen Gesamtschulen,
  • Einführung der sechsjährigen Grundschule/eines einheitlichen Bildungsabschlusses nach 10 Schuljahren.

Das andere Lernen in der Schule lässt sich unter Realisierung folgender Bedingungen erreichen:
  • Ausweitung adäquater Aus- und Fortbildungsangebote, um neue Unterrichtskonzepte (individuelles Lernen, Projektunterricht, Diagnostik) umzusetzen,
  • Ausweitung von schulischen Ganztagsangeboten mit dem Ziel der Errichtung der obligatorischen Ganztagsschule (mit Unterrichtszeiten am Vor-. und Nachmittag) - Einführung eines entsprechenden Angebots in jeder einzelnen Kommune des Kreises Offenbach;
  • Reduzierung der Klassenstärken - Ziel: keine Klasse über 20! Erster Schritt: sofortige Streichung des § 2 (2) der VO über die Festlegung der Anzahl und der Größe der Klassen, Gruppen und Kurse in allen Schulformen (der eine Erhöhung der Schülerhöchstzahlen um 3 Schüler gestattet),
  • Aufgabe jeglicher Privatisierungsabsichten: Schulorganisation und -bewirtschaftung müssen pädagogischen Erfordernissen entsprechen und dürfen nicht ökonomischen Vorgaben unterworfen werden!

Diese bildungspolitischen Erfordernisse lassen sich nur mit Zustimmung/Unterstützung der in den Schulen arbeitenden Lehrkräfte realisieren. Diese ist zu erwarten, wenn gleichzeitig deren Arbeitsbedingungen verbessert werden. Die GEW erwartet deshalb konkret:
  • Rücknahme der Erhöhung der Pflichtstundenzahl einschließlich der Streichung der "Vorarbeitsstunde" (der 35 - 50jährigen)
  • Verminderung der Unterrichtsverpflichtung von Referendaren bei gleichzeitiger Erhöhung der Anwärterbezüge auf mindestens 1.500 Euro
  • Erhöhung der Schuldeputate
  • Einführung einer Anrechnungsstunde für Klassenlehrer/innen
  • Absicherung und Ausweitung der Altersteilzeit auch auf das Teilzeit-Modell
  • Schaffung von entsprechenden zusätzlichen Lehrer/innenstellen im Landeshaushalt

Zur Finanzierung der o.g. Maßnahmen bedarf es einer völligen Umgestaltung der Steuerpolitik:
  • Wiedereinführung der Vermögens-, Gewerbekapital- und Börsenumsatzsteuer, der Besteuerung von Gewinnen aus Beteiligungsverkäufen
  • drastische Erhöhung der jetzigen Körperschaftssteuersätze
  • Einführung einer Kapitalverkehrssteuer (Tobin-Steuer)
  • Ausweitung der Steuerfahndung

 

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