Wir über uns: GEW Offenbach Stadt

Als Gewerkschafter und Personalräte verstehen wir uns den Interessen der Kolleginnen und Kollegen verpflichtet. Das bedeutet für uns auf Kreisebene, dass wir die Anliegen, die an uns herangetragen werden, je nach ihrer Art mit Schulpersonalräten und Schulleitungen, dem Staatlichen Schulamt, der Stadt Offenbach und/oder auch der Öffentlichkeit verhandeln. Wir setzen uns u.a. ein für bessere Arbeitsbedingungen, was auch die baulichen Situationen einschließt, eine faire Behandlung am Arbeitsplatz, auch durch feste Verträge mit angemessener Entlohnung, und der Wahrung der Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte nicht nur der Personalräte, sondern auch der Kollegien und der Schüler- und Elternschaft. Wir setzen auf „Organisationsentwicklung von unten“ statt „Führung“. 

Wir setzen uns ein für eine demokratische Pädagogik, die einbezieht und mitnimmt. In diesem Sinne unterstützen wir alle Bestrebungen in Richtung einer inklusiven Gesellschaft ausdrücklich, was inklusive Bildungseinrichtungen einschließt. Leider wird unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht zunehmend exklusiver – trotz gegenteiliger Lippenbekenntnisse.

Vor diesem Hintergrund verbinden wir uns mit politischen Organisationen, die Veränderungen anstreben, auch über die europäischen Grenzen hinaus. 

Arbeitsbedingungen

Wir setzen uns – auch im Rahmen des Gesamtpersonalrats – dafür ein, dass an allen Schulen die Vorgaben des Arbeitsschutz umgesetzt werden. Dieses schreibt nicht nur regelmäßige Schulbegehungen vor, sondern schließt die Untersuchung psychischer Belastungsfaktoren ein. Hierfür stellen wir einen Fragebogen für die regelmäßige Befragung des Kollegiums online zur Verfügung, der auch kritische Aspekte einschließt, die andere Untersuchungen vermeiden (bsp. Belastungen durch große Klassen). 

Einsatz für Kolleginnen und Kollegen

Als Gewerkschaft sind wir für die individuellen Anliegen der Kolleginnen und Kollegen da. Oft handelt es sich um rechtliche Auskünfte oder Versetzungswünsche. In Zeiten wachsenden Arbeitsdrucks kommen aber auch vermehrt Anfragen wegen Mobbings oder Bossings. Wir achten besonders auf Schulen, die häufig genannt werden und suchen hier nach Lösungen. Regelmäßige Probleme thematisieren wir auch im Rahmen des Gesamtpersonalrats. Dort ist auf unsere Initiative hin 2014 eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die sich speziell mit dem Thema Mobbing/Bossing beschäftigt. 

Partizipation

Wir setzen uns – auch im Rahmen des Gesamtpersonalrats – für die Wahrung der Rechte von Schulpersonalräten und Kollegien ein. Leider setzt die Landesregierung vermehrt auf „Führung“ statt Mitwirkungen und hat insbesondere die Rechte von Personalräten in den vergangenen Jahren stark beschnitten. Wir nutzen unsere Möglichkeiten, Interessen von Kolleginnen trotzdem zu thematisieren und auf Unstimmigkeiten hinzuweisen. Wir wollen die Schulbürokratie nicht aus ihrer Verantwortung für die Leitung von Schulen entlassen.

Im Sinne der Partizipation aller Beteiligten arbeiten wir mit Schüler- und Elternvertretungen und -initiativen zusammen. Mit dem Offenbacher Stadtschülerrat treffen wir uns zu gemeinsamen Sitzungen.

Wir arbeiten im Rahmen des DGB mit anderen Gewerkschaften zusammen. Wir legen in der Personalratsarbeit Wert auf einen fairen Umgang und eine gute Zusammenarbeit mit Personalräten, die anderen oder auch keinen Berufsverbänden angehören. Minderheiten einzubeziehen gehört zu unserem Verständnis von Partizipation.

Schulbau

Seit Jahrzehnten engagieren wir uns für die Sanierung der Offenbacher Schulen, die teilweise in einem sehr schlechten und gesundheitsgefährdenden Zustand sind. Hierbei haben uns auch die anderen DGB-Gewerkschaften unterstützt. Mit gutem Grund haben wir uns gegen ÖPP („öffentlich-private Partnerschaft) ausgesprochen und haben sicher auch dazu beigetragen, dass der Anteil von Schulen, die in ÖPP bewirtschaftet werden, in der Stadt Offenbach - im Gegensatz bsp. zum Landkreis - eher gering ist. 

Inklusion

Eine Gesellschaft, an der alle teilhaben können, entspricht unseren Vorstellungen von einer demokratischen Gesellschaft. Der „Index for Inclusion“ wurde als Verfahren zur Abschaffung von Barrieren am Ende des letzten Jahrhunderts in England entwickelt, um öffentliche Einrichtungen nicht nur auch für behinderte, sondern für alle Menschen zu öffnen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihren unterschiedlichen kulturellen, religiösen, sprachlichen, sozialen Hintergründen und ihren persönlichen Werten und Haltungen. Dieses Verfahren wurde von der GEW nach Deutschland gebracht – worauf wir stolz sind.

Inklusion in der Bildung ist in unserem Sinne. Dafür müssen aber die Bedingungen stimmen. Inklusiv arbeitende Schulen dürfen nicht schlechter ausgestattet sein als Förderschulen. Wenn der Gedanke der Inklusion durch mangelnde Ressourcen ad absurdum geführt wird und die Lernbedingungen für behinderte Kinder faktisch verschlechtert werden, halten wir dies für fatal. In diesem Sinne kritisieren wir die Sparpolitik der hessischen Landesregierung. Für echte Inklusion sind wir mit der von Eltern getragenen Initiative Gemeinsam Lernen für Stadt und Kreis Offenbach (IGEL) eine Kooperation eingegangen. Ebenso gehören wir dem Netzwerk Inklusion in Offenbach an. Auf Personalratsebene setzen wir uns für die Rechte der Kolleginnen und Kollegen, die in inklusiven Unterrichten eingesetzt werden ein und fordern eine Dienstvereinbarung, die vor Überforderung schützt und Sicherheit bietet. 

Nicht nur Schulen

Als Bildungsgewerkschaft organisieren wir nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Erzieher/-innen und Sozialpädagog/innen in Kindertageseinrichtungen, Horten und Heimen, Sozialarbeiter/-innen sowie Mitarbeiter/-innen im Hochschulbereich und in der Erwachsenenbildung. Einzigartig in der GEW Hessen ist, dass gleich zwei Mitglieder unseres Vorsitzendenteams auch außerschulische Bildungsbereiche repräsentieren und die Interessen der Sozialarbeit und der Elementarpädagogik einbringen. Allerdings müssen sich noch wesentlich mehr Beschäftigte aus diesen Bereichen in die ehrenamtliche Arbeit einbringen, damit wir hier aktiver sein und mehr als Stellvertreterpolitik leisten können. 

Gremienarbeit

Wir arbeiten in der Schulkommission der Stadt Offenbach, im Beirat der Volkshochschule, im Berufsbildenden Ausschuss – in Zusammenarbeit mit dem DGB – mit, um die Erfahrungen und Bedürfnisse der Pädagoginnen und Pädagogen einzubringen. Regelmäßig treffen wir uns auch mit dem für uns zuständigen Schuldezernenten der Stadt Offenbach. 

Solidarität

Wir arbeiten in den Bündnissen Bunt statt braun (gegen rechts) und Menschenkette (Protest gegen Fluglärm) aktiv mit. Enge Verbindungen bestehen zu attac, der Deutschen Friedensgesellschaft, den Naturfreunden und den Freidenkern, deren Veranstaltungen wir regelmäßig bewerben. Mit dem Offenbacher Heine-Club veranstalten wir regelmäßig gemeinsam kulturelle Abende.

Seit Jahrzehnten sind wir schon Partnerin des Frauenhauses in Rivas (Nicaragua), das wir regelmäßig finanziell unterstützen und zu dem auch Besuchskontakte bestehen. Zuletzt haben wir geholfen, das Dach des Frauenhauses zu sanieren. Wer selbst einen Beitrag dazu leisten will, kann eine Spende auf das Konto der GEW OF-Stadt (IBAN DE38 5001 0060 0422 2306 03 Stichwort: Frauenhaus Rivas) einzahlen, die wir dann weiterleiten. Als Spendenquittung (bis 150 Euro) reicht der Kontoauszug.

Medienarbeit: GEW-TV – Wir machen Fernsehen!

Einzigartig ist wohl unsere eigene Talkshow-Reihe im Bürgerfernsehsender Offener Kanal Offenbach/Frankfurt. Aktive GEW-Kolleginnen und -Kollegen haben sich in die Technik eingearbeitet, und betreiben regelmäßig eigenständig das Fernsehstudio in der Offenbacher Berliner Straße. Über 50 Sendungen kamen auf diese Weise schon zu Stande, vor allem zu bildungspolitischen Themen, aber auch zur Zeitgeschichte. In Sendungen, die jeweils eine Dekade thematisieren, haben wir die Zeit von den Nazis bis zu den 69ern nachgezeichnet. Zu unseren Gästen gehörten (ehemalige) Oberbürgermeister, (heutige) Landesminister, Widerstandskämpfer in der Nazizeit, Wissenschaftler, Psychotherapeuten, Gewerkschaftler – und natürlich Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Schülerinnen und Schüler.

Zu unserer Medienarbeit, mit der wir für Aufmerksamkeit für unsere Themen in der Öffentlichkeit sorgen wollen, gehören natürlich auch diese Homepage und unser regelmäßiger Newsletter (http://www.gew-offenbach.de/index.php?id=409), der durch Mail an info@gew-offenbach.de bestellt werden kann. 

Aktivitäten und Veranstaltungen für Senioren

Als besondere Anerkennung für unsere Arbeit verstehen wir es, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen uns auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst treu bleiben. Wir haben eine sehr aktive Gruppe von Seniorinnen und Senioren, die regelmäßig Veranstaltungen organisiert, zu rechtlichen Fragen, auch zu versorgungsrechtlichen Fragen im Alter, aber vor allem gemeinsame Ausflüge plant und gemeinsam die nähere und weitere Umgebung und ihre kulturellen Highlights entdeckt.